"Sie können den Gerichtssaal als freier Mann verlassen"

Begonnen von Cavemen, 26.06.2024, 07:36:44 CEST

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US-Gericht segnet Deal ab
"Sie können den Gerichtssaal als freier Mann verlassen"




Nach seiner Freilassung aus britischer Haft landete der Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, Julian Assange, auf Saipan. (Quelle: Eugene Hoshiko/AP/dpa-bilder)

Die Entwicklung markiert das Ende einer Odyssee: Wikileaks-Gründer Julian Assange ist nach 14 Jahren ein freier Mann.
Ein US-Gericht hat den Deal zwischen Wikileaks-Gründer Julian Assange und der amerikanischen Justiz im Zusammenhang mit Spionagevorwürfen genehmigt und somit seine Freilassung besiegelt. Das berichteten mehrere Medien am Mittwoch (Ortszeit) übereinstimmend aus dem Gerichtssaal auf der Marianen-Insel Saipan, einem US-Außengebiet im Pazifik.
Demnach kommt der 52-Jährige im Gegenzug für ein Schuldbekenntnis nach seiner bereits in Großbritannien verbüßten Haft auf freien Fuß. Die zuständige Richterin Ramona Manglona sagte nach Angaben der anwesenden Reporter, Assange könne "den Gerichtssaal als freier Mann verlassen".
Seine Anwälte sprachen von einem "historischen Tag". "Ich hoffe, dass die Tatsache, dass es uns heute gelungen ist, Julian Assange trotz aller Widrigkeiten und gegen eine der weltweit mächtigsten Regierungen freizubekommen, allen weltweit inhaftierten Journalisten und Verlegern Hoffnung gibt", sagte die australische Menschenrechtsanwältin Jennifer Robinson.

Assange ist der Protagonist eines großen Spionageskandals

2006 hatte der Australier die Plattform Wikileaks gegründet, mit der Mission, Whistleblower zu unterstützen und verborgene Informationen ans Licht zu bringen. Von 2010 an veröffentlichte Wikileaks geheimes Material der Whistleblowerin Chelsea Manning zu US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan. Die USA warfen Assange in der Folge vor, geheimes Material gestohlen, veröffentlicht und damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben.
Die amerikanische Justiz wollte Assange lange Zeit den Prozess wegen Spionagevorwürfen machen. Bis zu 175 Jahre Haft hätten ihm in den USA gedroht. Stattdessen handelte er mit der US-Justiz zuletzt jedoch einen Deal aus und bekannte sich nun der Verschwörung zur unrechtmäßigen Beschaffung und Verbreitung von geheimen Unterlagen schuldig. Die Richterin Manglona legte laut BBC und "Guardian" fest, dass als Strafmaß jene Zeit gelte, die der Internetaktivist bereits in London in einem Hochsicherheitsgefängnis verbüßt hat.